17.07.2025
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Wie kann eine Yacht auf Felsen auflaufen, die auf Seekarten eindeutig markiert sind?


Wenn eine 39 Meter lange Luxus-Motoryacht im Wert von 4,9 Millionen Euro gegen Felsen kracht, die auf jeder Seekarte deutlich eingezeichnet sind, stellt sich die Frage: Wie ist so etwas überhaupt möglich?


Genau das ist vor ein paar Tagen vor der Küste der Burg Aspat in Bodrum, Türkei, passiert. Die in den Niederlanden gebaute Yacht Monte Carlo, die für ihr Ralph-Lauren-Design bekannt ist und für 82.000 € pro Woche zum Chartern angeboten wird, lief auf dem Weg nach Didim auf die Köçek-Shoal auf - eine gut dokumentierte Gefahr in der Nähe von Karaincir-Aspat. Glücklicherweise blieben alle sieben Personen an Bord, einschließlich Passagiere und Besatzung, unverletzt. Die Jacht hatte jedoch nicht so viel Glück.

Was ist also schief gelaufen?
Während die offizielle Ursache noch untersucht wird, haben erfahrene Segler und lokale Yachting-Kreise bereits ihre Theorien geäußert:
1. Die Theorie des müden Kapitäns
Viele vermuten, dass der Kapitän einfach erschöpft war. In der Hochsaison arbeiten Yachtbesatzungen oft lange und springen von einem Charter zum nächsten, ohne sich auszuruhen. Müdigkeit trübt das Urteilsvermögen und verlangsamt die Reaktionszeit - etwas, das man in der Nähe von flachen Riffen nicht gebrauchen kann.
2. "Ich kenne diese Gewässer"-Syndrom
Diese Theorie deutet auf Selbstüberschätzung hin. Manche Kapitäne, vor allem diejenigen, die jahrelang in türkischen Gewässern unterwegs waren, vertrauen ihrem Gedächtnis mehr als ihren Navigationsinstrumenten. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Kapitän den Kartenplotter auslässt, weil er glaubt, jeden Felsen auswendig zu kennen - bis er es nicht tut.
3. Der Eigner war am Steuerstand
Es gibt Gerüchte, dass der Eigner oder ein Gast am Steuer gesessen haben könnte. Auch wenn die Gäste den Nervenkitzel lieben, die Yacht zu steuern", liegt die Verantwortung letztlich beim Kapitän. Wenn jemand anderes am Steuer saß, hätte der Kapitän doppelt wachsam sein müssen.
4. Die Bodrum Marina Conspiracy (ein Witz, aber mit Biss)
Einer der humorvollsten Kommentare, die im Internet kursieren, lautet: "Da die Yachthafengebühren in Bodrum so hoch sind, wollten sie vielleicht irgendwo anlanden, wo es billiger ist - zum Beispiel auf den Felsen." Ein Scherz, sicher - aber auch eine Anspielung darauf, wie teuer das Anlegen in Bodrum in den letzten Jahren geworden ist.

Ein wiederkehrendes Problem
Was diesen Vorfall noch frustrierender macht, ist, dass er nicht der erste ist. Die Köçek Shoal ist berüchtigt. Obwohl sie auf den Seekarten deutlich eingezeichnet und auf Satellitenbildern zu sehen ist, werden Jahr für Jahr immer wieder Yachten dorthin gebracht.

 

Sie können sich das Video eines lokalen Mediums unten ansehen.